Die Kreislaufwirtschaft

Neben Sammeln und Sortieren liegt uns auch Informieren am Herzen. Deshalb findet ihr hier eine Erklärung, was genau Kreislaufwirtschaft ist und was das mit Recycling zu tun hat.

Ziel der Kreislaufwirtschaft ist es, aus einem linearen Wirtschaftssystem ein zirkuläres zu machen. Das lineare System, in welchem wir uns heute noch zum Teil befinden, sieht nicht vor, Rohstoffe wieder zu verwenden. Die ursprünglichen Rohstoffe werden aufbereitet, daraus entstehen Produkte, die von Konsumenten gebraucht werden, und wenn die Produkte verbraucht sind, werden sie verbrannt oder deponiert. Dies schont die endlichen Ressourcen der Erde überhaupt nicht.

Die Kreislaufwirtschaft zielt darauf ab, aus dem linearen System ein zirkuläres zu machen, indem es den letzten Schritt, das Verbrennen und Wegwerfen von Produkten, durch Wiederverwenden und Sammeln ersetzt. Das Ziel damit ist es, den grössten Teil der Rohstoffe wieder in die Wirtschaft einzufügen. Somit werden die natürlichen Ressourcen der Erde geschont und die Umwelt geschützt.

Noch vor dem Recyceln der Rohstoffe gibt es Möglichkeiten, die Kreislaufwirtschaft zu unterstützen. Die 10 Re-‘s der Kreislaufwirtschaft geben eine gute Hilfe, wie jede und jeder seinen Teil am Umweltschutz beitragen kann.

Die 10 Re-‘s der Kreislaufwirtschaft:

  1. Refuse ablehnen
  2. Rethink umdenken
  3. Reduce vermindern
  4. Reuse wiederverwenden
  5. Repair reparieren
  6. Refurbish auffrischen
  7. Remanufacture wiederaufarbeiten
  8. Repurpose umnutzen
  9. Recycle rezyklieren
  10. Recover zurückgewinnen

Umweltbewusstes Konsumieren fängt bereits vor dem Kauf an, genauer beim Nicht-Kauf. Durch das Ablehnen (refuse) von unnötigen Käufen oder unnötiger Produktion von Waren (zum Beispiel unnötiges drucken von Papier vermeiden), wird ein grosser Teil des potenziell anfallenden Abfalls bereits vermieden. Ganz ohne Konsum lässt es sich aber schwierig leben, deshalb wird durch ein Umdenken (rethink) des Konsumverhaltens ein bewussterer Umgang mit der Konsumation erreicht. Durch bewussteres konsumieren lässt sich automatisch der Verbrauch reduzieren (reduce), indem man nur das kauft, was man auch wirklich braucht und somit unnötigen Abfall vermeidet.
Die meisten Produkte können problemlos weiterverwendet, verkauft, verschenkt oder getauscht werden. Durch das Wiederverwenden (reuse) von Produkten und durch das Kaufen von Second-Hand Produkten wird enorm viel Abfall und Geld gespart. Allerdings eignen sich nicht alle Dinge zum Weiterverkaufen oder Weiterbrauchen. Damit solche Produkte nicht aus dem Wirtschaftskreislauf verloren gehen, kann man diese selbst reparieren (repair) oder reparieren lassen. Bereits beim Kauf kann man darauf achten, dass die Produkte langlebig und reparierbar sind.
Die meisten Produkte kann man nicht nur reparieren, sondern wieder auffrischen (refurbish). Durch das Auffrischen werden zum Beispiel alten, langweiligen Möbeln neues Leben eingehaucht. Oder man bastelt und erschafft aus verschiedenen Teilen ein neues Teil (remanufacture).
Nicht nur durch Verkaufen, Verschenken, Auffrischen oder Verbauen lassen sich Produkte im Kreislauf behalten, sondern sie lassen sich auch in einem anderen Kontext wiederverwenden (repurpose). So wird aus einer alten Jeans schnell eine Tragetasche. Dieses Verfahren wird auch Upcycling genannt.
Wenn ein Produkt all diese Kreislaufschritte durchlaufen hat, kommt es zum zweitletzten Schritt: Recycle! Beim Recycling wird das Produkt in seine Einzelteile zerlegt und alle Komponente werden wenn möglich wieder in den Wirtschaftskreislauf rückgeführt und zu neuen Produkten verarbeitet. Materialien, die sich nicht recyceln lassen, landen im Abfall und danach in der Kehrichtverbrennungsanlage. Bei der Verbrennung entsteht Energie und Fernwärme, womit die bei der Produktion aufgewendete Energie zurückgewonnen werden kann (recover). Mit dieser Energie werden dann neue Produkte hergestellt, und somit beginnt der Kreislauf von neuem.